Wider die schleichende Zermürbung: Warum Mikroaggressionen Gleichstellung verhindern und was wir dagegen tun können

Wir alle kennen es: Wir sind eine der wenigen Frauen in einem Meeting und haben das Gefühl, nicht recht willkommen zu sein. Wir erleben ein diffuses Gefühl der Ausgrenzung, wenn wir es aber ansprechen, heißt es, wir seien zu sensibel. Oder wir erleben gut gemeinte „Komplimente“: Für eine Frau machst du das echt gut! All dies fällt unter den Begriff der Mikroaggressionen, dem Phänomen, mit dem bis heute die Geschlechterblockade in Berufen oder Positionen (Management, Vorstand, etc.) aufrechterhalten wird. Allerding sind viele Mikroaggressionen unbewusst und unbeabsichtigt, teils sogar gut gemeinte Komplimente, weshalb es so schwierig ist, diese zu identifizieren und mit ihnen umzugehen. 

In diesem Vortrag erfahren Sie, was Mikroaggressionen sind, warum wir sie alle schon erlebt aber auch ausgeübt haben, warum sie diskriminieren und ausgrenzen und damit ein Machtinstrument sind. Zudem erhalten Sie einen Joker, mit dem Sie zukünftig alle verbalen Mikroaggressionen abwehren können. So schaffen wir gemeinsam den Weg durch die gläserne Decke!

Die Referentin

Dr. Ruth Müntinga ist Soziologin & Expertin für Ungleichheits- & Glücksforschung mit dem Anspruch, Lösungen anzubieten, statt über Schuld zu streiten. Sie kommt ursprünglich aus Köln, hat in Frankfurt studiert und ist 2014 nach Bremen gezogen. Dort hat sie als Parlamentsreferentin die Politikbereiche Wirtschaft, Arbeit, Häfen und Gleichstellung im Landtag begleitet. An der Uni Bremen hat sie zur Frage geforscht, warum bestimmte Berufe noch immer genderblockiert sind – sowohl für Frauen als auch für Männer.

2020 hat sie mit einer Partnerin motus5 gegründet, um die Erkenntnisse aus der Wissenschaft in die Praxis zu bringen und Frauen sowie Unternehmen/Organisationen darin zu unterstützen, die gläserne Decke aufzulösen. Die Frage nach der Ursache für Geschlechterungleichheit war die Geburtsstunde von motus5, denn die Gründerinnen sind auf der Suche nach den Ursachen auch auf Lösungen gestoßen.